Skip to Content

Entwurmung

Einen wesentlichen Beitag zur Gesundhaltung von Pferden stellt die gezielte Prophylaxe gegen Wurminfektionen dar. Da äußerliche Anzeichen erst bei massivem Befall zu beobachten sind, ist regelmäßige und auf den Bestand abgestimmte Entwurmung unbedingt notwendig.


Prophylaxe von Wurminfektionen

1. Weidemangement: regelmäßiges Einsammeln von Kot (1 x wöchentlich, bei dichtem Weidebesatz täglich), neue Pferde mehrere Tage vor Eingliederung in die Herde entwurmen, Fütterungaplatz von Kot freihalten

2. Entwurmungsregime: Fohlen ab dem 2. Lebensmonat bis zu einem Alter von 2 Jahren alle 2 Monate entwurmen, ältere Pferde bei Offenstall oder Weidehaltung alle 3 Monate entwurmen, bei Stallhaltung wenigstens 2 mal jährlich, trächtige Stuten vor Geburt entwurmen. Empfehlenswert letzte Entwurmung Anfang Dezember gegen Gasterophiluslarven (Magendasseln) und Bandwürmer.


Wurmarten beim Pferd

Fadenwürmer

Kleine Strongyliden sind die häufigste Wurmart beim Pferd. Die Larven dringen nach Aufnahme mit dem Futter in die Dickdarmwand ein und reifen dort zu Würmern heran. Ihre Schadwirkung kommt vor allem durch den angerichteten Schaden in der Darmwand zustande. Im Winter stoppt die Larvenentwicklung, es kann aber zu einer plötzlichen und massiven Auswanderung der Larven kommen und damit Koliken, Darmentzündungen, Durchfälle, Abmagerung und geschwollene Beine verursachen.

Große Strongyliden machen während ihrer Entwicklung zu erwachsenen Würmern eine Körperwanderung durch zu können so großen Schaden anrichten. Je nach Unterart wandern die Larven entweder in Blutgefäße ein und verursachen dort Blutgerinnsel, was zu heftigen Koliken oder Hinterhandlahmheiten führen kann, oder sie befallen Leber und Bauchfell, was zu Fieber, Kolik und Verdauungsproblemen führen kann. Neben den akuten Erkrankungen können sie auch chronische Abmagerung und Durchfall verursachen.

 Spulwürmer im Darm

Spulwürmer verursachen vor allem bei Fohlen und jungen Pferden Darmentzündungen, Husten, Kolik und Wachstumsverzögerungen. Die Eier werden mit dem Futter aufgenommen, durchbrechen im Larvenstadium die Darmwand, dringen in Blutgefäße ein, wandern über Leber und Lunge in den Rachenraum und werden erneut abgeschluckt. Im Dünndarem entwickeln sie sich zu erwachsenen Würmern, die bis zu 30cm lang sind.

Zwergfadenwürmer kommen vor allem bei Fohlen vor. Sie werden über die Muttermilch aufgenommen und gelangen über den Blutkreislauf in die Lunge und in den Rachenraum. Die Larven werden abgeschluckt und entwickeln sich im Dünndarem zu erwachsenen Würmern. Sie führen zu Koliken, Durchfällen und Lungenentzündung.

Pfriemenschwänze führen vor allem zur Belästigung durch Juckreiz. Da die Eiablage in der Aftergegen ist das Hauptsymptom Schweifscheuern.

Lungenwürmer verursachen trockenen Husten, Atemnot, verminderte Fresslust und Nasenausfluss. Die Larven gelangen vom Dünndarm über die Lymphgefäße ins Herz und die Lunge und legen in den Luftwegen ihre Eier ab.


Bandwürmer

Bandwürmer sind schwer nachzuweisen und kommen daher häufiger vor als vermutet. Sie können eine Länge von 8 cm erreichen und heften sich in den hinteren Dündarmabschnitten und im Blinddarm an die Schleimhaut. Dort kann es zu Entzündungen der Darmschleimhaut kommen und im schlimmsten Fall zum Durchbruch in die Bauchhöhle.

 Bandwürmer in der Darmschleimhaut


Magendasseln

Magendasseln haben hummelähnliches Aussehen und hefeten ihre Eier im Fell der Vorderbeine, Schultern und Flanken von Pferden ab. Von dort werden die Eier durch Belecken aufgenommen. Die sich aus den Eieren entwickelnden Larven dringen in die Dünndarmschleimhaut ein und verursachen Entzündungen. Kolik, Abmagerung und Leistungsminderung können die Folge sein.


Habronema

Habronematose wird über Fliegen übertragen. Das Krankheitsbild entwickelt sich je nach Infektionseintrittsort unterschiedlich. Bei der Magenhabronematose werden die Larevn abgeschluckt und bohren sich in dei Magenschleimhaut, wo sie chrinische Magenentzündungen auslösen können. Bei der Hauthabronematose werden die Larven in Wunden oder im Auge abgesetzt und verursachen stark granulierende, schlecht heilende Wunden (Sommerwunde) oder Augenentzündungen.


Entwurmung

Nicht jedes Anthelmintikum wirkt gegen alle Endoparasiten. Nur Depotpräparate wirken auch gegen Larven und Eier, Präparate ohne Depotwirkung müssen daher nach 3 Wochen nochmals verabreicht werden. Auch auf die, von der Jahreszeit abhängigen Aktivität der Endoparasiten sollte Rücksicht genommen werden. Bei der Wahl des richtigen Anthelmintikums werde ich ihnen daher gerne behilflich sein.